ICH BRAUCHE PLATZ!
Ein Kooperationsprojekt von TU Wien (Institut für Kunst und Gestaltung, Karin Harather), KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien und IBA_Internationale Bauaustellung Wien macht sich auf den Weg.
Kunst im öffentlichen Raum manifestiert sich im mehrphasigen Projekt ICH BRAUCHE PLATZ! als breit angelegter, kooperativer Kunst- und Raumforschungs-Prozess: Unter der Gesamtleitung von Karin Harather werden Potenziale und Ressourcen des Instituts für Kunst und Gestaltung 1 an der Technischen Universität Wien, von KÖR – Kunst im öffentlichen Raum Wien und IBA – Internationale Bauausstellung Wien zusammengeführt. Als mobiles Kunst- und Raumforschungs-Labor dient dabei das „Studio.DISPLACED“, ein ehemaliger Linienbus, der von Architekturstudierenden in einem design.build-Entwerfen 2016/17 zum multifunktionalen Experimentalraum umgebaut wurde.
Von Oktober 2019 bis Juni 2020 macht der Bus in drei IBA-Zielgebieten, nämlich in den Wiener Stadtentwicklungsgebieten Berresgasse, Neu Leopoldau und Per-Albin-Hansson-Siedlung, Halt und bleibt für jeweils zwei Monate stationiert. KünstlerInnen entwickeln gemeinsam mit Studierenden und vor Ort ansässigen Jugendlichen sowie weiteren lokalen KooperationspartnerInnen bedarfsorientierte und sozialintegrative Kunst- und Raumforschungsaktivitäten.
Als räumliche Basis bietet das Studio.DISPLACED ein konkret nutzbares Platzangebot, das zunehmend mehr Menschen in der Stadt nicht (mehr) zur Verfügung steht: Platz für gemeinsame und konsumzwangfreie Aktivitäten, Platz für selbstwirksame gestalterische Tätigkeiten, Platz für kreativen Austausch und informelles Mit- und Voneinander-Lernen, Platz für Begegnungen auf Augenhöhe und Emanzipation, …
So fungiert das Studio.DISPLACED als niederschwellige Forschungsplattform und offener Kreativraum: Über das prozesshafte gemeinsame Tun wird ausgelotet, experimentell erprobt und dokumentiert, wofür die in diesem Stadtentwicklungsgebiet bereits ansässigen jungen Menschen meinen, in ihrem – sich nun stark verändernden – Grätzl Platz zu brauchen, wo dieser lokalisiert sein sollte, wie dieser beschaffen und zu nutzen sein sollte.
Die Jugendlichen direkt vor Ort zu erreichen, sie in das kooperative Kunst- und Forschungsgeschehen aktiv miteinzubeziehen, zielt nicht nur auf Erkenntnisgewinn und die Generierung von neuem Wissen. Ebenso wesentlich ist es, auch über die Laufzeit des Projekts weiterwirkende Raumwahrnehmungs- und –aneignungsprozesse in Gang zu setzen, die Kreativität der Jugendlichen und ihre Freude am selbsttätigen gestalterischen Tun zu stärken und ihnen dadurch neue Denk- und Handlungsräume zu eröffnen.
Idee, Umsetzungskonzeption und Gesamtleitung: Karin Harather
Programmteam 01 Berresgasse: Miriam Bajtala, Harather/Lechner, Music.DISPLACED, Sebastian Lengauer, Svenja Schulmeister und Carla Schwaderer in Kooperation mit dem Jugendzentrum Hirschstetten und der GB*Stadtteilmanagement Berresgasse
Wir danken den Wiener Linien und der Fa. Dorn, KFZ-Überstellungen für die freundliche Unterstützung.