Bildungsräume mit gesellschaftlicher Relevanz

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Die Initiierung des Forschungsteams, die Tätigkeiten der Gruppe »Arbeitsraum Bildung« und die Initiative von »Bildungslandschaften in Bewegung« sind wichtige Schritte zur Vernetzung der forschenden Personen, die sich seit Jahren aktiv mit dem Thema der Bildungsräume auseinandersetzen.

Die Materie besitzt hohe gesellschaftliche Relevanz. Die Architektur von Bildungsräumen wird aktuell vor neue Herausforderungen gestellt, da sich die Anforderungen an eine Schule heute ganz anders als noch vor einem halben Jahrhundert darstellen. Vor allem die Lehrmethoden und die Strukturierung des Tagesablaufs haben sich verändert. Statt vorrangig Frontalunterricht zu praktizieren, wechseln sich nun Vortragsphasen mit Gruppenarbeit, offenen Lernsituationen und freier Lernzeit ab. Über den Tag verteilt treten zum Teil flexibel gestaltete Phasen des Lernens und des Spielens, Bewegungsphasen sowie Erholungs- und Essenszeiten auf.

Es werden daher nicht länger Räume benötigt, die vorrangig für eine spezielle Nutzung, wie das Vortragen des Unterrichtsstoffes, bestimmt sind, sondern ein »Raumfluss«, in dem sich immer wieder Aktivitäten überschneiden oder abwechseln können. Parallel zur Weiterentwicklung und Wandlung unserer Gesellschaft müssen sich sowohl bestehende als auch neue Schulgebäude an diese veränderten Bedingungen anpassen. Dazu gibt es verschiedene Ansätze und Überlegungen zur Architektur von Bildungsräumen.

Der Cluster

In Österreich tritt zunehmend ein neuer Typus von Schulraumorganisation auf, der im Zentrum der aktuellen Forschung steht: Der Cluster, eine Bündelung von mehreren Klassenräumen innerhalb einer Schule, dem zusätzlich ein gemeinsamer Lernraum zur Verfügung steht.
In der bisherigen Recherche hat sich gezeigt, dass es hierfür keine klaren Qualitätsstandards oder Evaluierungen gibt.

Bisher haben sich folgende Forschungsfragen herausgebildet: Welche Flächen innerhalb und außerhalb eines Bildungsbaus werden zum Lernen konzipiert und aktiviert? Wie viel Lernfläche soll den SchülerInnen optimal zur Verfügung gestellt werden, um vielfältiges Lernen zu ermöglichen? Wie können reine Erschließungsflächen minimiert werden und Mehrfachnutzungen von bestehenden Flächen umgesetzt werden? Wie sehen optimale Arbeitsorte für SchülerInnen und PädagogInnen aus? Welche Aspekte der Aufsichtspflicht greifen in die räumliche Gestaltung ein? Wie viel Flexibilität ist im Sinne der zukünftigen Veränderbarkeit von Lerntechniken notwendig? 
 

TU Wien

Abteilung für Gebäudelehre und Entwerfen am Institut für Architektur und Entwerfen der TU Wien